Fünf Malscher bei der UW-Rugby-Europameisterschaft erfolgreich
Zwar kehrten unsere fünf Malscher Aktiven aus Helsinki ohne Europameistertitel zurück. Trotzdem gab es Grund zum Feiern. Unsere vier Herren Jens Dingel, Christian Prowald sowie Jochen und Martin Schottmüller scheiterten im Halbfinale mit 0:1 nach Verlängerung an Europameister Norwegen, konnten sich aber durch einen deutlichen 6:0-Erfolg gegen Schweden die Bronzemedaillen sichern. Laura Büchner verlor mit den Damen im Finale gegen Norwegen mit 0:2. Platz zwei und die Silbermedaille ist für eine amtierende Weltmeisterin auch noch ein sehr gutes Ergebnis.
In einer sehr ausgeglichenen Vorrundengruppe trafen die Herren zunächst auf die Türkei, eine Nation mit einem nahezu unerschöpflichen Aktivenpool. In der Anfangsphase kam die Türkei deutlich besser ins Spiel und drückte die ersten vier Minuten des Spiels Deutschland in die eigene Hälfte. Erst in der 11. Minute konnte Deutschland mit dem 1:0 durch Martin Schottmüller die erwartete Führung erzielen. Die Türken glichen nach nur 40 Sekunden zum 1:1 aus. Das ruppige Spiel in der ersten Halbzeit mit mehreren Freiwürfen und gleich drei Verwarnungen gegen die Türkei, übertrug sich glücklicherweise nicht in die zweite Hälfte. Der Krefelder Martin Meskes erzielte bereits in der 18. Minute die erneute deutsche Führung, zwei Tore durch Lukas Tadda (23. und 26.) führten zum 4:1. Kurz vor Ende der Partie nutzte das deutsche Team eine Strafzeit, Jochen Schottmüller sorgte quasi mit dem Ablaufen der Zeitstrafe
Sehr schwer tat sich das deutsche Team gegen Schweden, dabei verlief der Auftakt nach Maß: Kapitän Lukas Tadda erzielte bereits in der zweiten Minute das erhoffte 1:0. Statt der erwarteten Sicherheit gab es in der deutschen Mannschaft immer mehr Unruhe. Eine Reihe von Freistößen zugunsten der Schweden, dazu viele Ballverluste am gegnerischen Tor brachte den Gegner immer besser ins Spiel. Mit der knappen Führung ging es in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel fanden die Schweden schnell wieder ihren Rhythmus und in der 18. Minute auch zum verdienten Ausgleich. Weitere Chancen auf beiden Seiten konnten von keinem der beiden Mannschaften in Torerfolge umgemünzt werden. So blieb es am Ende bei einem gerechten 1:1-Unentschieden.
Gegen Gastgeber Finnland hatte sich das deutsche Team viel vorgenommen, spielte von Beginn an druckvoll nach vorne und konnte in der 8.Minute folgerichtig die Führung erzielen. Ungeduldig drängte die Mannschaft den Gegner in die eigene Hälfte, verlor aber immer wieder leichtsinnig die Bälle und ermöglichte den Finnen einige Chancen auf den Ausgleich. Mit 1:0 wurden die Seiten gewechselt. Nach der Pause konnte sich das deutsche Team Vorteile erarbeiten, leider blieben diese ohne Torerfolg. Dann nahmen die Finnen das Heft in die Hand, ebenfalls ohne durchschlagende Wirkung. Das 1:0 bedeutete für Deutschland den Gruppensieg und die direkte Qualifikation fürs Halbfinale.
Wie bei vielen Meisterschaften sind die Halbfinalspiele die sportlichen Höhepunkte einer Meisterschaft. Mit Norwegen und Deutschland trafen die beiden Favoriten aufeinander. Zum ersten Mal zeigte das deutsche Team eine absolute Topleistung, schnürten die Nordeuropäer oft minutenlang in der eigenen Hälfte ein, hatte eine Reihe hochkarätiger Chancen auf die Führung, parierten ein ums andere Mal die gefürchteten norwegischen Konter und überstanden mit hervorragendem Abwehrspiel sogar zwei Minuten in einer vier gegen sechs Unterzahlsituation. Nach Ende der regulären Spielzeit stand die Begegnung immer noch 0:0. Auch in der Verlängerung dominierte Deutschland deutlich. Als sich beide Teams schon auf eine Strafwurfentscheidung einstellten, gelang dem derzeit wohl weltbesten UW-Rugby-Spieler, Iver Bjönerem, er war schon der Matchwinner im WM Finale 2015, der norwegische Siegtreffer.
Im Spiel um Platz drei gegen Schweden drehten die Deutschen Herren von Beginn an mächtig auf, in der vierten Minute nutzte das Team eine Zeitstrafe gegen Schweden zur 1:0-Führung durch L.Tadda. Andreas Weissenberger erhöhte in der 12. Minute auf 2:0 und Sekunden vor der Pause bedeutete das 3:0 durch Bela Csanyi bereits die Vorentscheidung. Nach dem Seitenwechsel drückte Deutschland weiter auf das Tempo und konnte durch Jens Dingel (16.), erneut L.Tadda (22.) und Manuel Gassner (30.) weitere Körbe zum klaren 6:0-Sieg erzielen.
Halbfinale
Norwegen - Deutschland 1:0 sudden death
Schweden - Dänemark 2:3
Spiel um Platz 5:
Finnland - Türkei 1:2
Spiel um Platz 3:
Deutschland - Schweden 6:0
Finale:
Norwegen - Dänemark 1:0
Die deutschen Damen starteten erwartungsgemäß mit einem deutlichen 14:0-Erfolg gegen Österreich. Die Körbe erzielten: Marion Schlue (3); Regina Pavlovic, Nadine Griebl, Maike Roßmann und Kati Vehlow (je 2), sowie Stefanie Nusser, Maren Janko und Linda Ostendorf.
Gegen deutlich überforderte Spanierinnen konnten sich Deutschlands Damen 21:0, Halbzeit 11:0, durchsetzen. In die Torschützenliste konnten sich R. Pavlovic, M. Schlue und K. Vehlow (je 3), N. Griebl, S. Nusser, J. Weissenberger (je 2) sowie Heide Böhm, M.Janko, S. Popp, M.Roßmann, L. Ostendorf und Monika Rost eintragen.
Die Damen Schwedens konnten ihre Begegnungen gegen Österreich (14:0) und Spanien (22:0) ebenfalls deutlich für sich entscheiden und lagen vor dem Entscheidungsspiel um den Gruppensieg sogar knapp vor Deutschland. Die Deutschen Damen gingen hoch motiviert in die Begegnung gegen Schweden. In der 11. Minute brachte das Malscher Eigengewächs Laura Büchner Deutschland in Führung. Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel zusehends ruppiger. Regina Pavlovic nutze einen Strafwurf zum 2:0 (25.), Nadine Griebl sorgte in der Schlussphase mit dem 3:0 für die Entscheidung. Sekunden vor Ende gelang den Schweden noch der Ehrentreffer.
Im Halbfinale trafen die Damen auf Finnland. In der ersten Hälfte waren Torszenen Mangelware, beide Teams kämpften im Mittelfeld erbittert um jeden Ball. Torlos wurden die Seiten gewechselt. In der 19. Minute erzielte Maren Janko die 1:0-Führung für das deutsche Team, die das Ergebnis in einer hektischen und emotionalen Schlussphase über die Zeit retten konnte.
Wieder einmal trafen die Damen im Finale auf Norwegen. Die Partie der seit Jahren dominierenden Teams begann ausgeglichen, allerdings lagen die besseren Chancen auf Seiten der Norwegerinnen. So war die 1:0-Führung (14.) keine echte Überraschung. Nach dem Seitenwechsel wieder verteiltes Spiel, allerdings wirkten das deutsche Team etwas ratlos am gegnerischen Tor. Konsequenter waren die Gegnerinnen und sorgten in der 26. Minute für die Entscheidung.
Halbfinale
Norwegen - Schweden 3:0
Finnland - Deutschland 0:1
Spiel um Platz 7:
Spanien - Österreich 0.9
Spiel um Platz 5:
Türkei - Dänemark 0:0 4:3 nach Strafwurfwerfen.
Spiel um Platz 3:
Schweden - Finnland 0:0 3:1 nach Strafwurfwerfen
Finale:
Norwegen - Deutschland 2:0