UW-Rugby in der European Underwater Rugby League und Just-in-Time

Eigentlich passen die beiden Begriffe nicht so recht zusammen, trotzdem schadet es wohl nicht, wenn man sich damit auskennt. 20 Minuten vor Spielbeginn aufatmen, - alle Aktiven des TSV Malsch angezogen am Beckenrand!

Was war passiert? Mit PKW‘s um 3.30 Uhr am ersten gemeinsamen Treff Richtung Stuttgart Airport gestartet, pünktlich um 5.30 Uhr im Flieger nach Zürich, dort Kurzaufenthalt und weiter nach Kopenhagen. Schnäppchenpreise für die Flüge, leider nimmt man es in der Schweiz gelassen, wenns ums Gepäck geht. So stand die Mannschaft in Kopenhagen am Gepäckband und wartete vergeblich. Stress statt gemütlichem Frühstück. Unzählige Telefonate, dann konnte man auf eine Nachlieferung hoffen, dann die Verladeinformation und siehe da, gegen 15.00 Uhr konnte die Malscher Nachhut die letzten Gepäckstücke vom Band fischen. Jetzt nur noch per Bahn nach Schweden, ins Hotel oder gleich ins Bad, wo der Rest der Mannschaft schon sehnlichst wartete.

Ohne große Vorbereitung gings dann um 16.30 Uhr gegen Ege Uwr Izmir, den türkischen Meister. Zu Beginn viel Hektik, leichte Malscher Feldüberlegenheit mit gelegentlichen Angriffen gegen den türkischen Korb. Nach einer Auszeit stabilisierte sich das Spiel zusehends, dann sogar Strafwurf wegen Verkeilen im Korb: Jochen Schottmüller trat gegen EGE Keeper an und verwandelte relativ sicher. Nach dem Seitenwechsel wurden stürmische EGE Angriffe erwartet und so war es dann auch. Einen Abwehrfehler konnte Christian Förschler nur mit Foul ausgleichen, in der folgenden Strafzeit verkeilt sich Christian Prowald im Korb. Den fälligen Strafwurf kann J.Schottmüller nicht abwehren. In der Folge kam Malsch zwar immer besser ins Spiel, ohne allerdings klare Chancen heraus zu arbeiten. Erst in der Schlussphase konnte Martin Schottmüller ein Zuspiel von Christian Staubach zum 2:1-Siegtreffer. „Wir haben das im Training lange geübt“ gab Schottmüller im anschließenden Interview zu.

Betta underwater rugby club Moskau war im Internet als klarer Favorit gegen TSV Malsch gewettet. Osteuropäische Kampfkraft gegen filigrane UW-Technik, leider musste sich der TSV Malsch schnell anpassen. Unter den wachsamen Augen des rigoros durchgreifenden Schiedsrichterteams (allein 20 Fouls wurden in der ersten Halbzeit geahndet) kam es zu einem Kampfspiel „auf Biegen und Brechen.“ Keine Kombinationen unter Wasser, dafür permanent Spielertrauben an der Oberfläche, „Raufball Mann gegen Mann.“ Die ganz wenigen Chancen reichten beiden Teams nicht, Zählbares zuwege zu bringen. Selbst eine strafzeitbedingte personelle Malscher Überlegenheit reichte nicht für einen Treffer. Am Ende lediglich Zufriedenheit, dass keine ernsteren Blessuren zu versorgen waren.

Endlich ein UW-Rugby-„Spiel“ in der Partie gegen SDK Malmö Triton. Nach zunächst verteiltem Spiel zweier spielfreudiger Teams verstärkte sich das Malscher Powerplay. Trotz einiger Chancen und drückender Überlegenheit ging es torlos in die Halbzeit. Die Malscher Dominanz hielt auch nach dem Wechsel an, die Chancen nahmen zu. In der 29.Minute konnte C. Förschler einen Pass von M. Schottmüller zum umjubelten Siegtreffer verwandelt werden. Mit den in Malmö erkämpften sieben Punkten steht Malsch hinter Tudserne klar auf dem zweiten Platz. Ob das Reisegepäck in Stuttgart angekommen ist, war bei Redaktionsschluss nicht bekannt.

Am kommenden Wochenende findet der 4. Spieltag der 1.Bundesliga Süd in Pforzheim statt. Der TSV trifft dort um 10:00Uhr auf den STC München sowie um 13:20Uhr zum Baden-Württemberg-Derby auf den TC Stuttgart.