Am 21./22.09. wurden in Paderborn die 28. Deutschen Meisterschaften der Jugend und Junioren im Unterwasserrugby ausgetragen.

Im Vorjahr mit lediglich fünf Aktiven in einer Spielgemeinschaft (SG) mit den Sporttauchern aus Berlin am Start, konnte der TSV Malsch in diesem Jahr ein eigenes Team an den Start bringen. Wertvolle Unterstützung gab es für unsere neun Aktiven durch zwei Spieler vom WSC Langenau und einem Kind des TC Heilbronn.

Das Team mit dem wohl geringsten Durchschnittsalter in der Geschichte des deutschen UW-Rugbys machte dabei seinem Namenszusatz „Piranhas“ alle Ehre. Allein vier Aktive aus dem Jahrgang 2014 waren nur dank ihres fleißigen Trainingseinsatzes mit Sondergenehmigung des Nachwuchsbundestrainers Torsten Stanschus im Wettkampf. Es war beeindruckend, wie sich immer wieder zwei bis drei der Nachwuchs-„Raubfische“ auf gegnerische Angreifer stürzten. Diese waren in diesem Jahr meist in Größe und Gewicht dem Piranha-Pulk noch deutlich überlegen.

Wer aber gedacht hatte, das Team wäre lediglich „Kanonenfutter“, sah sich getäuscht. Sechs Stunden Anreise aus dem Süden, der erste Wettkampf und dann gleich eine Deutsche Meisterschaft, Nationalhymne wie bei Olympia und direkt danach das erste Spiel im Wettbewerb - Nervosität und Lampenfieber ist da normal.

Im ersten Spiel ging es gegen Vorjahresmeister und Titelfavorit Submarin Pößneck. Die Spielzeit war auf acht Minuten begrenzt, eine Halbzeit und Timeouts waren nicht vorgesehen. So blieb den Trainern kaum eine Chance, die Taktik nachzujustieren. Schnell führten die Thüringer mit 3:0, dann stabilisierte sich die Malscher Abwehr zusehends. Viele gegnerische Aktionen entsprachen fraglos dem Regelwerk, das von erfahrenen Schiedsrichtern angewendet wurde, waren aber gegenüber einem Trainingsspiel für die Kleinen neu. Mit 0:4 blieb die Niederlage aber am Ende im vom Trainerteam erwarteten Rahmen.

Im zweiten Spiel ging es gegen die SG Berlin-Paderborn. Dieses Aufeinandertreffen verlief schon ausgeglichener. Dennoch gab es viele Szenen an der Wasseroberfläche. Der Kraftnachteil unserer Piranhas ließ es nur selten zu, die entstandenen Pulks aufzulösen. Schließlich konnten sich unsere Gegner mit 2:0 durchsetzen. 

Ähnlich verlief das Spiel gegen die SG Göttingen-Bremen. Aber unser Team wurde immer selbstbewusster und nach einem 0:2 Rückstand gelang Julius Beck sogar der Anschlusstreffer. Am Ende stand die Partie 1:3.

Eine Besonderheit war in dieser Meisterschaft, dass ein U15-Team ein viertes Spiel am ersten Tag spielen musste - und dann auch noch über die doppelte Spielzeit von 2x8 Minuten. Nach zwei Ausfällen sah das Trainerteam des TSV Malsch die Mannschaft erneut gegen Submarin Pößneck als nicht mehr spielfähig an. 

Die Turnierleitung stimmte einem Freundschaftsspiel der beiden Teams zu. Dies ermöglichte den Einsatz von Gregor Scholz (15 J.), der als U18-Aktiver als einziger bereits über Ligaerfahrung verfügte. Das Team konnte nun vermehrt eigene taktische Aktionen starten und hatte am Ende nur mit 0:2 das Nachsehen (offizielles Ergebnis in der Wertung 0:8).

Im Spiel um Platz drei traten die Piranhas am Sonntagmoren wieder in voller Teamstärke an und wollten unbedingt eine Medaille erringen. Wieder ging es gegen die SG Berlin-Paderborn. Das Team kämpfte tapfer und verlor nur knapp mit 1:2, wobei der Siegtreffer erst in letzter Minute fiel. Den zwischenzeitlichen Ausgleich für Malsch markierte Hartmut Fischer. Bei zwei harten Turniertagen ist am Ende vielleicht der Heimvorteil auch für den kleinen, entscheidenden Motivations- und Leistungsschub gut.

Das Team U15 des Tauchsportverein Malsch hat die Erwartungen des Trainerteams dennoch voll und ganz erfüllt. Alle Aktiven haben sich hoch motiviert ins Zeug gelegt und eine Topleistung gezeigt. Auch währen der Spielpausen war die Gruppe rund um das Residenzbad im Park von Schloss Neuhaus, Paderborn immer in Aktion. Dank gilt dem für den sportlichen Part zuständigen Team und den mitgereisten Eltern, die sich als Helfer bei der Selbstversorgung, als Fahrerinnen und Fahrer, aber auch bei dem ein oder anderen Wehwehchen der Aktiven mit Rat und Tat einbrachten. Das Nachwuchskonzept des Tauchsportvereins scheint jedenfalls auf einem guten Weg in die Zukunft zu sein.

Unser Dank gilt außerdem dem Ausrichter des 1. Paderborner Schwimmvereins mit allen Unterstützern und Helfern, sowie allen Schiedsrichtern die diese Meisterschaft, mit ihrer Teilnahme, möglich gemacht haben.